Wissenschaft, Philosophie und Humanismus
Zweimal im Monat erscheint eine neue Folge des Kortizes-Podcasts, gestaltet von Jürgen Hübner.
Zu Monatsbeginn erscheinen im monatlichen Wechsel zwei Audioformate mit säkular-humanistischem und philosophischem Schwerpunkt: die Rubrik »Freigeist« von und mit Helmut Fink, Direktor der Akademie für säkularen Humanismus und Kortizes-Referent für Wissenschaft und Philosophie, und seit Anfang 2024 das Format »Aufgeklärt Staunen mit Frajo«, gestaltet von Franz Josef Wetz, Professor für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd sowie Mitglied im Direktorium des Hans-Albert-Instituts und im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.
Zur Monatsmitte erscheinen Interviews mit Kortizes-Referenten im Wechsel mit dem Format »Augenhöhe« von und mit Brigitte Winkelmann mit Gesprächspartnern aus unterschiedlichen Fachgebieten.
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Sie finden den Kortizes-Podcast auch bei wissenschaftspodcasts.de.
Podcast-Gespräch • Monika Eckstein • Die Evolution der Liebe
Die Psychologin Dr. Monika Eckstein erforscht am Institut für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Heidelberg, wie sich unsere emotionalen Bindungen zu anderen Menschen auf neuronaler Ebene und im Hormonhaushalt widerspiegeln. Mit ihr unterhielt sich Claus Gebert vom Kortizes-Team über die Bedeutung von Berührung und Sozialkontakt für die psychische und körperliche Gesundheit, aber auch über Auswirkungen der Isolierung während der Corona-Pandemie.
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Freigeist (69) • Kritischer Rationalismus • Helmut Fink im Gespräch mit Franz Josef Wetz
Ab dem kommenden Jahr veröffentlicht Kortizes zusätzlich zur Hörkolumne Freigeist ein zweites Audioformat mit säkular-humanistischem und philosophischem Schwerpunkt. Unter dem Titel »Frajo« wird Prof. Dr. Franz Josef Wetz dann im monatlichen Wechsel mit Helmut Finks Hörkolumne »Freigeist« zu hören sein. Wetz ist Professor für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd sowie Mitglied im Direktorium des Hans-Albert-Instituts und im Beirat der Giordano Bruno Stiftung.
Zur Einstimmung auf das neue Format sprach Helmut Fink mit Franz Josef Wetz über dessen philosophische Verortung, die durch den kritischen Rationalismus von Karl Popper und Hans Albert geprägt wurde, aber auch aus deren Kontroverse mit Vertretern der kritischen Theorie fruchtbare Impulse erhielt.
Als weiterer prägender Einfluss kommt die Evolutionäre Erkenntnistheorie zur Sprache, die unter Bezug auf die Evolutionsgeschichte des Menschen traditionelle Fragen der Philosophie im Licht moderner Naturwissenschaften betrachtet. Ferner erörtern die beiden Gesprächspartner den Entwurf eines »neuen«, säkularen Humanismus, der an die Stelle des »alten«, noch metaphysisch durchdrungenen Humanismus getreten ist. Beiden Ansätzen gemeinsam ist das Ziel, eine menschenfreundliche Lebenskultur zu entwickeln. Und schließlich kommt auch noch kurz das Thema Tod zur Sprache.
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Podcast-Gespräch • Tilmann Betsch • Augenhöhe (12): Science Matters!
Wissenschaft zählt – können wir auf sie zählen? Tilmann Betsch sagt ganz klar: ja! In seinem Buch »Science Matters! Wissenschaftlich statt querdenken« erklärt er, warum.
Gegenüber der Wissenschaft gibt es zahlreiche Vorurteile und falsche Erwartungen. Anhand dieser Vorurteile gliedert er sein Buch und rückt die Perspektive auf Wissenschaft wieder gerade.
Brigitte Winkelmann unterhielt sich mit ihm über sein Buch, sein Verständnis von Wissenschaft, die Herausforderungen der Wissenschaftskommunikation und über erforderliche Entwicklungen im Fach Psychologie.
Prof. Dr. Tilmann Betsch ist Inhaber der Professur für Sozial-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie und Direktor des Erfurt Laboratory for Empirical Research an der Universität Erfurt. Die Psychologie des Urteilens und Entscheidens, insbesondere das Zusammenspiel von analytischem Denken und Intuition, bilden seine Forschungsschwerpunkte.
Shownotes:
• Science Matters! Vortrag im Rahmen des Symposiums zur Ausstellung »Renaissance 3.0«
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Freigeist (68) • Emergenz und Reduktion • Hör-Kolumne von Helmut Fink
Die Wissenschaften unterscheiden sich durch ihre Komplexität: Die Physik formuliert Grundlagen für Chemie und Biologie, darauf bauen wiederum Psychologie und Soziologie auf. In welcher Beziehung stehen diese Komplexitätsebenen und was bedeutet dies für das Verhältnis der einzelnen Wissenschaften untereinander? Innerhalb der Wissenschaftsphilosophie sorgen diese Fragen immer wieder für Debatten. In der Vergangenheit versuchte man meist, das Komplexe durch Wechselwirkung der Teile zu erklären. Im Gegensatz zu diesem reduktionistischen Ansatz steht die Betonung der Emergenz, also der Beobachtung, dass auf höheren Ebenen neuartige Phänomene auftreten und Eigengesetzlichkeiten entstehen können. Beide Sichtweisen haben etwas für sich, so Helmut Fink. In seiner Hörkolumne stellt er zunächst einflussreiche Vertreter beider Positionen und ihre Argumentationen vor. Anschließend plädiert er für einen schwachen Reduktionismus, der mit einer schwachen Emergenz vereinbar ist. Das bedeutet, Reduktion dort zuzulassen, wo sie sinnvoll ist, und andererseits anzuerkennen, dass komplexe Phänomene Eigenschaften aufweisen, die den einzelnen Bestandteilen fehlen. Auf dieser Basis könne auch der Dialog zwischen den Vertretern so unterschiedlicher Wissenschaften wie Physik und Soziologie gelingen. Fink kommt zu dem Schluss, dass der naturwissenschaftliche und der kulturwissenschaftliche Zugang beide ihren Platz im naturalistischen Humanismus haben und das Potenzial besitzen, einander zu ergänzen.
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