Freigeist (75) • Medizinische Ethik • Hör-Kolumne von Helmut Fink

Die ethischen Dimensionen von Abtreibung, Sterbehilfe oder Stammzellenforschung sorgen für anhaltende Debatten zwischen Vertretern von säkularen und religiösen Weltanschauungen. Wer entscheidet, welche medizinischen Eingriffe Ärzte in kritischen Situationen vornehmen sollten? Der Theologe und Ethiker Hartmut Kreß betrachtet diese Frage auf rationaler Grundlage vor dem Hintergrund eines weltanschaulichen Pluralismus und plädiert für eine patientenzentrierte Medizin auf Basis von informierter Einwilligung. Dezidiert wendet sich Kreß gegen die paternalistische Bevormundung von Patienten durch überholte Dogmen kirchlichen Ursprungs. Nachzulesen ist all dies in seinem umfassenden Buch »Medizinische Ethik«. Helmut Fink stellt den Band in dieser Folge seiner Hörkolumne vor.

01.12.2024|

Freigeist (67) • Der Zentralrat der Konfessionsfreien • Helmut Fink im Gespräch mit Philipp Möller

Philipp Möller ist seit März 2022 Vorsitzender des Zentralrats der Konfessionsfreien, der sich als NGO für säkulare Politik in Deutschland einsetzt. Im Gespräch mit Helmut Fink blickt Möller zurück auf die Anfänge des Projektes und zieht eine erste Zwischenbilanz. Bis das Verfassungsgebot der weltanschaulichen Neutralität vollständig umgesetzt ist, seien freilich noch viele dicke, aber morsche Bretter zu bohren. Dazu zählen die Ersetzung des konfessionellen  Religionsunterrichts durch Philosophie-Unterricht für alle, eine faire Ablösung der historischen Staatsleistungen an die Kirchen und die Abschaffung des staatlichen Kirchensteuereinzugs. Auch strategische Differenzen innerhalb des säkularen Spektrums, etwa bei KdöR-Status und humanistischer Lebenskunde, werden angesprochen.

01.10.2023|

Freigeist (14) • Grenzen des Lebensschutzes • Hör-Kolumne von Helmut Fink

Mit welcher Begründung wird Schwerkranken, die sich ein selbstbestimmtes Ende wünschen, der Zugang zu Medikamenten und medizinischer Fachkompetenz im Rahmen der Suizidbeihilfe verwehrt? Und wie wird gerechtfertigt, die Freiheit ungewollt Schwangerer einzuschränken, sich über die Möglichkeit eines Abbruchs zu informieren? Anhand dieser umstrittenen Restriktionen für die persönliche Autonomie beleuchtet Helmut Fink den Einfluss christlicher Moralvorstellungen auf die deutsche Gesetzgebung. Er stellt säkular-humanistische Kritik an überzogenen Lebensschutz-Forderungen vor und spricht sich dafür aus, die Interessen der Betroffenen stärker zu gewichten als religiöse Begründungen, denen der gesellschaftliche Rückhalt in einer pluralen Gesellschaft zunehmend abhanden kommt.

01.05.2019|
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