Aufgeklärt Staunen mit Frajo (7) • Werde, der du nicht bist • Franz Josef Wetz

»Werde, der du nicht bist«! Muss es nicht vielmehr heißen: »Werde, der du bist«? Aber wer bin ich denn? Einst glaubte man, aus dem, was der Mensch ist, ableiten zu können, wie er zu leben habe. Diese Verbindung zwischen Lebensdeutung und Lebensorientierung wird in der Moderne vielfach infrage gestellt: Während einige verkünden, dass wir alles werden können, was wir möchten, sehen andere die individuelle Entwicklungsfreiheit durch gesellschaftliche und biologische Bedingungen eingeschränkt. Beides lässt sich kombinieren: »Werde, der du sein möchtest im Rahmen deiner Möglichkeiten«. Zu diesen Möglichkeiten gehört eine großartige, paradoxe Lebenschance: nämlich der zu werden, der man nicht ist, um sich selbst nicht zu verpassen. Wie Selbstverlust als Selbstgewinn möglich ist, zeigt der Philosoph Franz Josef Wetz in dieser Folge seines Podcasts.

01.01.2025|

Podcast-Gespräch • Susanne Schröter • Im Namen des Islam – Wie radikalislamische Gruppierungen unsere Gesellschaft bedrohen

»Die muslimische Welt befindet sich in einem Kulturkampf«, sagt die Islamkennerin Susanne Schröter, Professorin für Ethnologie an der Frankfurter Goethe-Universität und Leiterin des Frankfurter Forschungszentrums »Globaler Islam«. Mit ihr spricht Helmut Fink über das Erstarken des Islamismus weltweit, über den wachsenden Einfluss islamistischer Gruppen in Deutschland und das mangelnde Problembewusstsein von Politik und Gesellschaft.
So attestiert Schröter auch der Mehrheit in ihrem Fachgebiet einen naiven Exotismus, der sich zum Sprachrohr der Fundamentalisten mache und auch nicht vor Mobbing zurückschrecke. In diesem Zusammenhang kommt auch das Phänomen Wokeness zur Sprache, worunter sie die überzogene, selektive Sensibilität für bestimmte Opfergruppen versteht – etwa, wenn woke Aktivisten gemeinsam mit islamistischen Gruppen gegen Israel demonstrieren.

15.04.2024|

Podcast-Gespräch • Steve Ayan • Was man noch sagen darf

In unserer Gesellschaft herrscht eine vergiftete Debattenkultur, sagt Steve Ayan. Während einige Menschen sich über angebliche Redeverbote beschweren, kritisieren andere, dass durch bestimmte Formulierungen marginalisierte Gruppen aus dem Diskurs ausgeschlossen werden. Es entstehe ein angeheiztes Klima, in dem sich moralische Ansprüche und trotzige Provokationshaltungen unversöhnlich gegenüber stünden. Steve Ayan ist Psychologe, Buchautor und Redakteur der Zeitschrift Gehirn und Geist. »Was man noch sagen darf« heißt sein Essay, in dem er für mehr Gelassenheit in der Debatte plädiert. Mit Ayan unterhielt sich Dr. Rainer Rosenzweig, Leiter des Instituts für populärwissenschaftlichen Diskurs Kortizes, über die Wechselwirkungen zwischen Sprache und Denken, über Gruppenzugehörigkeiten und darüber, wie befreiend ein ironisches Verhältnis zum Tabu wirken kann.

15.10.2023|
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