Freigeist (30) • Das Euthyphron-Dilemma • Hör-Kolumne von Helmut Fink

Woher kommt die Moral für Gläubige? Legt Gott willkürlich fest, was als gut oder böse zu gelten hat? Oder ist die moralische Ordnung durch Vernunft einsehbar, so dass göttliche Festlegungen verzichtbar erscheinen? Um Fragen wie diese geht es beim sogenannten Euthyphron-Dilemma, das Helmut Fink in dieser Folge des »Freigeist« vorstellt. Das nach einer Figur bei Platon benannte religionsphilosophische Thema ist zwar weniger bekannt als das Theodizee-Problem, aber nicht minder interessant für die Religionskritik, wie Fink anhand von Zitaten von Bertrand Russell und Norbert Hoerster zeigt. Denn jegliche Versuche göttlicher Moralbegründung führen in Zirkelschlüsse oder Inhaltsleere.

01.09.2020|

Freigeist (11) • Freier Wille, Seele, Moral: Harmlose Begriffe? • Hör-Kolumne von Helmut Fink

Wie gehen wir in einer säkularen Gesellschaft mit Begriffen um, die einen religiösen Hintergrund haben? Wann ist eine Transformation der Begriffe möglich und sinnvoll? Und wann ist es besser, sie ganz zu vermeiden und durch andere zu ersetzen? Helmut Fink zeigt an Beispielen wie der Willensfreiheit, dass wir für diese Entscheidung einen Blick auf die Konzepte hinter den Begriffen werfen müssen. So kann etwa der Wille nie frei von materiellen Bedingungen sein,
sehr wohl aber von Zwang und Zufall. Auch für »Gut und Böse«, »Seele« und »Moral« sei zu prüfen, ob es einen Begriffsinhalt gibt, der kompatibel mit einem aufgeklärten, rationalen Weltbild ist. Fink warnt am Ende aber vor einer Überdehnung des Versuchs, lieb gewonnene Begriffe zu erhalten.

01.02.2019|
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