Podcast-Gespräch • Susanne Schröter • Im Namen des Islam – Wie radikalislamische Gruppierungen unsere Gesellschaft bedrohen

»Die muslimische Welt befindet sich in einem Kulturkampf«, sagt die Islamkennerin Susanne Schröter, Professorin für Ethnologie an der Frankfurter Goethe-Universität und Leiterin des Frankfurter Forschungszentrums »Globaler Islam«. Mit ihr spricht Helmut Fink über das Erstarken des Islamismus weltweit, über den wachsenden Einfluss islamistischer Gruppen in Deutschland und das mangelnde Problembewusstsein von Politik und Gesellschaft.
So attestiert Schröter auch der Mehrheit in ihrem Fachgebiet einen naiven Exotismus, der sich zum Sprachrohr der Fundamentalisten mache und auch nicht vor Mobbing zurückschrecke. In diesem Zusammenhang kommt auch das Phänomen Wokeness zur Sprache, worunter sie die überzogene, selektive Sensibilität für bestimmte Opfergruppen versteht – etwa, wenn woke Aktivisten gemeinsam mit islamistischen Gruppen gegen Israel demonstrieren.

15.04.2024|

Podcast-Gespräch • Steve Ayan • Was man noch sagen darf

In unserer Gesellschaft herrscht eine vergiftete Debattenkultur, sagt Steve Ayan. Während einige Menschen sich über angebliche Redeverbote beschweren, kritisieren andere, dass durch bestimmte Formulierungen marginalisierte Gruppen aus dem Diskurs ausgeschlossen werden. Es entstehe ein angeheiztes Klima, in dem sich moralische Ansprüche und trotzige Provokationshaltungen unversöhnlich gegenüber stünden. Steve Ayan ist Psychologe, Buchautor und Redakteur der Zeitschrift Gehirn und Geist. »Was man noch sagen darf« heißt sein Essay, in dem er für mehr Gelassenheit in der Debatte plädiert. Mit Ayan unterhielt sich Dr. Rainer Rosenzweig, Leiter des Instituts für populärwissenschaftlichen Diskurs Kortizes, über die Wechselwirkungen zwischen Sprache und Denken, über Gruppenzugehörigkeiten und darüber, wie befreiend ein ironisches Verhältnis zum Tabu wirken kann.

15.10.2023|

Freigeist (61) • Pro und Contra Berliner Neutralitätsgesetz • Hör-Kolumne von Helmut Fink

Das Berliner Neutralitätsgesetz verbietet Lehrkräften an öffentlichen Schulen das sichtbare Tragen von religiösen Symbolen, wie Kopftuch, Kippa oder Kreuz, im Dienst. Doch nach der Klage einer muslimischen Lehrerin, die mit Kopftuch unterrichten wollte, und den Urteilen mehrerer Instanzen hat das Bundesverfassungsgericht den Fall nicht zur Entscheidung angenommen. Das Gesetz muss nun neu geregelt werden. Aber wie? Während säkulare Humanisten, Frauengruppen sowie SPD und CDU weiter an der weltanschaulichen Neutralität von Lehrkräften festhalten wollen, fordern muslimische Verbände und große Teile von Linken und Grünen eine Abschaffung des Gesetzes. Helmut Fink versucht in seiner Hör-Kolumne eine Bestandsaufnahme der komplexen Situation.

01.04.2023|
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