»Das Leben spielt eine unbemerkte Rolle im Leben« – mit diesem scheinbar paradoxen Satz eröffnet der Philosoph Franz Josef Wetz seine Überlegungen über die Ursachen und Beweggründe unserer Handlungen.
Gemeinhin nehmen wir an, dass jede unserer Handlungen eine klare Begründung hat. Wenn blutige Verbrechen ohne erkennbares Motiv Schlagzeilen machen, sind Theologen, Sozialwissenschaftler und Psychologen rasch mit angeblichen Erklärungen bei der Hand. Bei genauerem Hinsehen jedoch erweisen sich diese als bloße Scheinbegründungen. Auch im Alltag handeln wir oft grundlos, allein auf Basis unseres Naturells.
Tatsächlich sind wir weniger rational, als wir gern wären. Für aufgeklärte Menschen kann diese Einsicht ein Impuls sein, liebgewonne Illusionen über die Ursprünge der eigenen Handlungen zu überwinden. So erscheint der Eingangssatz in einem neuen, erhellenden Licht.
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