Der französische Philosoph Auguste Comte (1798–1857) ist heute am ehesten als Begründer des Positivismus und der wissenschaftlichen Soziologie bekannt. Auf einen weiteren, vor allem für säkulare Humanisten fruchtbaren Aspekt seines Schaffens weist Helmut Fink in dieser Folge der Hör-Kolume »Freigeist« hin. Comtes Ziel war die Entwicklung einer verbindlichen Weltanschauung, die mit wissenschaftlichen Erkenntnissen verträglich ist und diese zum Nutzen der Menschheit kombiniert. Er erkannte auch, dass es zur Verankerung moralischer Werte einer emotionalen Grundlage bedarf, und begründete deshalb eine »Religion der Humanität«. In der heutigen Gesellschaft, in der Religion stetig an Bedeutung verliert, gehört es laut Fink zu den Aufgaben humanistischer Organisationen, Orientierungswerte durch die Kombination von wissenschaftlichem Anspruch und emotionaler Ansprache anzubieten.
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