Podcast-Gespräch • Lydia Benecke • Psychopathinnen

Brynja Adam-Radmanic sprach mit Lydia Benecke über Geschlechtsunterschiede bei der Psychopathie und über Beneckes Buch »Psychopathinnen«. Dass es mehr männliche Psychopathen gibt als weibliche, gilt nicht mehr als so sicher wie früher. Denn Psychopathie äußert sich bei Frauen anders als bei Männern. Wie Benecke erklärt, unterscheiden sich weibliche Psychopathen in ihren Strategien, das zu bekommen, was sie wollen. Weil Psychopathinnen eher manipulativ und emotional grausam sind als gewalttätig, landen sie seltener im Gefängnis als ihre männlichen Gegenparts. Aktuell wird seitens der Forschung versucht, Definitionen und Psychopathie-Diagnostik diesen Erkenntnissen anzupassen, wie Benecke erläutert. Weiter wird aktuell erforscht, welche unterschiedlichen Persönlichkeitsstörungen in die jeweilige Psychopathie einfließen, und ob es überhaupt sinnvoll ist, Psychopath(inn)en zu therapieren.

15.11.2018|

Freigeist (8) • Kirchliches Arbeitsrecht – kurz erklärt • Hör-Kolumne von Helmut Fink

Helmut Fink wirft in dieser Folge einen säkularen Blick auf die Sonderrechte, die kirchliche Unternehmen aus historischen Gründen im Umgang mit Mitarbeitern haben. So kann die katholische Caritas Mitarbeitern aufgrund von Angelegenheiten kündigen, die sonst als privat gelten würden, etwa wenn diese sich zum zweiten Mal verheiraten. Fink erklärt viele Aspekte dieser Sonderrechte: Was ist mit der »christlichen Dienstgemeinschaft« gemeint? Was bedeutet es, wenn arbeitsrechtliche Konflikte auf dem »dritten Weg« gelöst werden? Thematisiert werden auch die neueren rechtlichen Entwicklungen auf europäischer Ebene. So gab es mehrere Gerichtsurteile, von denen erwartet wird, dass sie den Spielraum solcher Sonderrechte künftig begrenzen. Auch die kürzlich erfolgte Überarbeitung des kirchlichen Arbeitsrechts durch die Deutsche Bischofskonferenz wird besprochen, sowie die Frage, wie säkular-humanistische Sozialdienstleister, die Caritas und Co. gleichgestellt sind, mit dem Recht auf ein Sonderarbeitsrecht umgehen. Fink betont in diesem Zusammenhang auch, dass es in manchen Berufen kaum eine Wahl gibt zwischen Arbeitgebern mit dem normalen und dem Kirchenarbeitsrecht. Denn dafür sei eine größere weltanschauliche Vielfalt von Anbietern nötig.

01.11.2018|
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